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Altern und Yoga

Dieser Artikel ist ein Aus­zug aus einem Text, den ich im Rah­men meiner Aus­bil­dung zum Yoga­lehrer im Vi­ve­ka­nan­da Asch­ram bei Ban­ga­lore im Jahre 2000 prä­sen­tiert habe. (Ü­ber­set­zung aus dem Eng­lischen vom Autor.)

[...] im Text weisen darauf hin, dass wei­ter­ge­hen­de In­for­ma­ti­onen in der kos­ten­losen pdf-­Ver­sion ge­ge­ben wer­den. Der Down­load-Link be­fin­det sich am Ende dieser Seite.

Dieser Artikel ist ein Aus­zug aus einem Text, den ich im Rah­men mei­ner Aus­bil­dung zum Yoga­leh­rer im Vi­ve­ka­nan­da Asch­ram bei Ban­ga­lore im Jahre 2000 prä­sen­tiert habe. (Ü­ber­set­zung aus dem Eng­lischen vom Autor.)

[...] im Text weisen darauf hin, dass wei­ter­ge­hen­de In­for­ma­ti­onen in der kos­ten­losen pdf-­Ver­sion ge­ge­ben wer­den. Der Down­load-Link be­fin­det sich am Ende dieser Seite.

1. Einführung
Menschen werden geboren, wachsen auf, al­tern und ster­ben schließ­lich. Nach­dem sich Kör­per und Geist zu ihrer größ­ten Lei­stungs­fä­hig­keit ent­wi­ckelt ha­ben, meist bei guter Ge­sund­heit, setzt ein lang­samer Ab­bau ein. Die kör­per­lichen Ab­wehr­kräfte ge­gen­über Krank­heiten sowie sein Rege­ne­ra­ti­ons­ver­mögen neh­men ab und schließ­lich wird er ster­ben. Der Alter­ungs­pro­zess ver­än­dert die phy­sischen, in­tel­lek­tu­ellen, emo­ti­o­nalen und spi­ri­tu­ellen Fä­hig­keiten.

Dieser Artikel beschäftigt sich mit mög­lichen Ver­än­der­ungen auf der kör­per­lichen und geis­tigen Ebene und wie Yoga hel­fen kann, ein ge­sün­de­res und zufrie­dene­res Leben zu füh­ren. Der Schwer­punkt wird auf dem kör­per­lichen Be­reich lie­gen. Hilfe­stel­lungen für den geis­tigen Be­reich stellt der Me­di­ta­ti­ons-Teil dieser Web­seite zur Ver­fü­gung.
2. Altersbedingte Ver­än­der­ung­en von Körper und Geist
2.1 Körperliche Veränderungen und Probleme
Aufgrund von im Alter auf­tre­ten­den Ver­än­der­ungen im Stoff­wechsel wird Mus­kel­ge­webe lang­samer er­neu­ert und auch zu­neh­mend in Fett­gewebe um­ge­wan­delt. Die Elas­ti­zität der Fa­sern so­wie der Tonus der Mus­keln sind redu­ziert. Jahr­zehnte­lange fal­sche Er­näh­rung sowie der „Genuss” von Tabak und über­mäßiger Konsum von Al­ko­hol mögen zu Ver­engun­gen der Blut­gefäße (Ar­te­rio­skle­rose) ge­führt haben. Da­durch ist der Blut­kreis­lauf ver­min­dert, der Blut­druck erhöht. Ab­la­ge­run­gen mögen die Ge­lenke be­ein­träch­ti­gen und sich in Unbe­quem­lich­keiten, Schmer­zen und ver­rin­ger­ter Beweg­lich­keit äußern. Un­fälle und Ver­let­zungen nehmen zu. Das Immun­system ist häu­fig weniger leis­tungs­fähig und der Mensch da­durch an­fäl­liger für Krank­heits­er­reger.
Die folgenden Beein­träch­ti­gungen und Er­kran­kun­gen treten vermehrt im Alter auf:
  • Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, Herz­infarkt, Schlag­an­fall;
  • Arthritis, Arthrose, Rheuma;
  • Bewegungseinschränkungen der Gelenke (bis zur Ver­steif­ung);
  • Rückenprobleme;
  • Verminderte Leistungsfähigkeit in­ne­rer Organe, Ver­stop­fung;
  • Zuckerkrankheit (Diabetes melli­tus Typ II);
  • Atemprobleme;
  • Probleme mit Augen, Ohren, und andere.
2.2 Intellektuelle und emo­ti­o­nale Ver­än­der­un­gen und Pro­bleme
Eine Degeneration von Nerven­zel­len im Ge­hirn, ver­min­der­te Durch­blu­tung des Ge­hirns, Ver­än­der­ungen der Trans­mit­ter­sub­stan­zen (Boten­stof­fe) im Ge­hirn, Ver­än­der­un­gen des Hor­mon­haus­halts, un­ge­nü­gen­de Flüs­sig­keits­auf­nahme usw. kön­nen zu
  • Konzentrationsmangel;
  • Gedächtnisschwäche;
  • Parkinson und Alzheimer Krank­heit;
  • Depressionen, Neurosen u.a. füh­ren.
Zusätzlich können sich ältere Men­schen ein­sam füh­len und/­oder Schwie­rig­keiten haben, etwas Inter­es­san­tes und For­dern­des im Ruhe­stand zu tun. Es wird gesagt, sie seien von nur noch gerin­gem Nut­zen für die Gemein­schaft und ihre An­er­ken­nung sinkt in den west­lichen Ge­sell­schaf­ten. Dies mag zu­sätz­lich in Zweifeln, Ängs­ten, (Selbst–) Iso­la­tion, De­pres­si­onen oder auch Ag­gres­si­onen re­sul­tie­ren, die dann zur Ent­wick­lung von kör­per­lichen und geis­tigen Ver­span­nun­gen und Stö­run­gen füh­ren kön­nen. Ver­min­der­tes Selbst­ver­trauen und Unglück­lich­sein sind nicht selten.
3. Wie Yoga helfen kann
Yoga hat positive Aus­wirkun­gen auf die kör­per­liche und geis­tige Gesund­heit der Men­schen. Obwohl der Schwer­punkt im Yoga mehr auf der Vor­sor­ge denn auf der Hei­lung liegt, wird Yoga-The­ra­pie bei chro­nischen und stress­be­ding­ten Er­kran­kun­gen wie Durch­blu­tungs­­stö­run­gen, Ver­dau­ungs– und Schlaf­pro­ble­men, bei Atem­be­schwer­den und Rü­cken­pro­blem­en er­folg­reich an­ge­wandt.
Die Anwendung von Yoga als The­ra­pie­an­satz wird z.B. in “Yoga, the science of holistic living” und wei­teren Ver­öf­fent­li­chun­gen der Or­ga­nisa­tion Swami Vi­ve­ka­nanda Yoga Prak­ashana, Ban­ga­lore, In­dien, be­schrie­ben.
3.1 Der vorbeugende Aspekt von Yoga
Hatha yoga practice
In den ver­gan­ge­nen Jah­ren wird auch in den in­dus­tri­a­li­sier­ten Län­dern wieder ein mehr ganz­heit­licher Le­bens­an­satz in Be­tracht ge­zogen. Viele haben er­kannt, dass das Leben ein kom­plexes Zusam­men­wir­ken zwischen Kör­per, Geist, so­zi­aler und natür­licher Um­ge­bung ist, und das Gesund­heit oder Krank­heit in Zusam­men­hang mit allen diesen Fak­tor­en ge­sehen und be­han­delt wer­den muss. In der The­ra­pie von Krank­heiten müssen die kör­per­lichen, emo­tio­nalen, in­tel­lek­tuellen und spi­ri­tuellen Fa­cet­ten des Men­schen, wie auch ihre/­seine Ver­gan­gen­heit, Her­kunft, Kul­tur und der­zei­tigen Le­bens­bedin­gun­gen be­rück­sich­tigt wer­den. Das bloße Ver­ab­reichen von Medi­ka­men­ten, die oft­mals ledig­lich die Sym­p­tome ver­schwin­den lassen, nicht aber die zu­grunde­lie­gen­den Ur­sachen be­sei­tigen, wird nur vor­über­gehen­de Er­leich­te­rung bringen.

Die Anwendung des Yoga hilft den Kör­per zu rei­nigen, die Gesund­heit zu ver­bes­sern, den Geist zu kräf­ti­gen, das spi­ri­tuel­le Wachs­tum zu för­dern, die Emo­ti­o­nen ins Gleich­ge­wicht zu brin­gen und damit zu einem er­fül­lten, zu­frie­de­nen und ge­sun­den Leben zu ver­helfen. [...]
Im Westen denken wir bei dem Wort Yoga meis­tens an die kör­per­lichen Übun­gen oder Asanas, die auch als Hatha-Yoga bekannt sind.

Hatha Yoga bietet eine große Band­breite von Übun­gen mit ver­schie­de­nen Schwie­rig­keits­graden. Es gibt etwas Pas­sen­des für jede(n) in jedem Alter. Ab­hän­gig von der eige­nen Gesund­heit und Fit­ness kann mit sehr ein­fachen, vor­be­rei­ten­den Übun­gen be­gon­nen wer­den, die dann weiter­ent­wi­ckelt wer­den kön­nen. In der rich­tigen Art und Weise geübt, wer­den posi­tive Effekte auf jedem Niveau prak­tisch so­fort spürbar.

Mit fortgesetztem Trai­ning wird der Kör­per dann fle­xi­bler und gesün­der. Das Trai­ning des Kör­pers, die Atem­übun­gen und die Medi­ta­ti­ons­übun­gen haben auch auf den Geist aus­ge­sprochen po­si­tive Aus­wir­kun­gen. Durch das „In sich kehren” wird er ruhig und fried­voll, die Wil­lens­kraft wird zu­neh­men, Un­ruhe und Ängste lassen nach, die Kon­zen­tra­ti­ons­fähig­keit ent­wickelt sich und wird kraft­voll, ein spi­ri­tu­elles Wachs­tum findet statt und wird zu ge­stei­ger­tem und länger andau­erndem Glück­lich­sein füh­ren. Diese Glücks­ge­fühle wer­den durch die Ab­kehr des Geis­tes von äußeren Sin­nes­freu­den und der Hin­wen­dung zu inne­rem Frieden bewirkt.

All die beschrie­benen Aus­wir­kun­gen mö­gen zu einer ver­än­der­ten Ein­stel­lung zum Leben führen. Men­schen, die Yoga prak­ti­zie­ren, wer­den sich viel­leicht mehr vege­tarisch er­näh­ren, soge­nannte Ge­nuss­gifte ver­mei­den, und acht­samer wer­den auf sich selbst sowie die Per­sonen und Natur in ihrer Um­ge­bung. Ihr geän­dertes Ver­hal­ten wird ein po­si­tives Bei­spiel für andere sein und mag diese in­spi­rie­ren, eben­falls ihr Leben zu än­dern und mit Yoga zu begin­nen. Viel­leicht wer­den sie ihre (wie­der-)ge­won­nene Ener­gie dann zum Wohle Ande­rer, der Gesell­schaft und Um­welt ein­brin­gen und damit auch Ein­sam­keit und Sinn­leere ver­meiden.

Auch wer Yoga prak­ti­ziert, kann den Tod nicht ver­mei­den, doch ein Leben in einem ge­sun­den Kör­per mit ei­nem ge­sun­den und zu­frie­de­nen Geist kann ver­län­gert wer­den; Altern und Tod ver­lie­ren ihre Schre­cken. Ein trai­nier­ter Kör­per ist weni­ger an­fäl­lig für Ver­let­zun­gen und selbst wenn kör­per­liche Schwäche, Krank­heit und Schmer­zen nicht immer ver­mie­den wer­den kön­nen, wird das spi­ri­tu­elle Wachs­tum be­wir­ken, damit weiser und mit weniger geis­ti­gem Leid um­zu­gehen.

Dies sind einige der Me­tho­den und daraus re­sul­tie­renden Vor­teile, die die Praxis des Yoga auf den Alte­rungs­pro­zess des Men­schen haben kann.
3.2 Der heilende Aspekt von Yoga
Sind Gebrechen und Defizite auf kör­per­lichem oder geis­tigem Gebiet be­reits auf­ge­tre­ten, sollten wir ver­su­chen sie zu heilen, zumin­dest aber zu bes­sern. Yoga­the­ra­pie hat sich ins­beson­dere bei der Be­hand­lung von chro­ni­schen Ge­sund­heits­pro­ble­men wie Asth­ma, chro­ni­scher Bron­chi­tis, zu hohem oder zu nie­dri­gem Blut­druck, chro­ni­schem Durch­fall oder Ver­stop­fung, Schwäche des Im­mun­sys­tems usw. er­folg­reich bewährt.

Die wesentlichen Prinzipien beim in­te­gra­tiven An­satz der Yoga­the­rapie sind:
  • Tiefe Entspannung;
  • Stärkung von Ausdauer und Ge­duld;
  • Wecken und Stärken innerer Acht­sam­keit.
Durch die Annahme dieses inte­gra­tiven An­satzes werden die be­trof­fenen Or­ga­ne, wie der ge­samte Kör­per, sich nor­ma­li­sie­ren, ge­stärkt und neu belebt. Aus­ge­wählte kör­per­liche Übun­gen, Atem- und Reini­gungs­übun­gen sowie die Kon­trol­le der Emo­ti­onen durch An­dacht und Me­di­ta­tion sind die Werk­zeuge, die diese we­sent­li­chen Prin­zi­pien um­set­zen helfen.

Offensichtlich erfordern un­ter­schied­liche Erkran­kun­gen un­ter­schied­liche The­ra­pien; jeder Mensch be­darf in­di­vi­du­eller Be­hand­lung; viele älte­re Men­schen lei­den an Mehr­fach­er­kran­kun­gen. Jeder ein­zelne Fall hat ent­spre­chend der in­di­vi­du­ellen De­fi­zite in enger Zusam­menar­beit mit den betei­ligten Ärzten und The­ra­peuten be­han­delt zu werden.
Andererseits hat sich gezeigt, dass be­stimmte grund­legen­de Be­hand­lungs­me­tho­den ge­wöhn­lich posi­tive Aus­wir­kun­gen auf eine ganze Reihe ver­schie­dener Ge­sund­heits­pro­bleme haben. [...]

Die Auswahl der Übungen hängt we­sent­lich von der Schwere der Er­kran­kung ab. Eine Samm­lung ein­facher und leicht durch­zu­füh­ren­der Übun­gen mit un­ter­schied­lichen Schwie­rig­keits­graden ist in mei­nem Buch Fit und gesund durch Hatha–Yoga zu­sam­men­ge­stellt.

Yoga­übungen beleben den gesam­ten Kör­per, hal­ten bzw. machen ihn fle­xi­bel und för­dern die Blut­zir­ku­la­tion. Im Ver­ein mit den Ent­span­nungs­phasen wer­den Kör­per und Geist, Ner­ven und Mus­keln ent­krampft, Müdig­keit und Er­schöp­fung weichen. [...]

 


Rehabilitation
Ein weiterer wichtiger Aspekt der An­wen­dung der Yoga­The­ra­pie ist der Be­reich der Re­ha­bi­li­ta­tion, z.B. der Re­ha­bi­li­ta­tion von Schlag­an­fall­pa­ti­enten oder nach Un­fällen. In diesen Fällen ist eine oft lang­wie­rige und inten­sive Pflege und Be­hand­lung erfor­der­lich. Die Be­trof­fenen be­zwei­feln zu­dem häu­fig die Mög­lich­keit, ihre Pro­bleme ver­rin­gern oder gar heilen zu kön­nen. Sie sind ent­mu­tigt, manch­mal auch de­pres­siv. Ein inte­grier­ter Behand­lungs­ansatz, der so­wohl die kör­per­lichen als auch die in­tel­lek­tuel­len, emo­ti­o­nalen und spi­ri­tu­ellen Be­dürf­nisse des Men­schen be­rück­sich­tigt, ist hier über­aus wich­tig.

Ernährung
Ein weiterer wichtiger Faktor für die Ge­sund­heit des Men­schen ist seine Er­näh­rung. Viele kör­per­liche und geis­tige Defi­zite haben eine Ur­sache in fal­scher Er­näh­rung und dem (über­mä­ßigen) Ge­brauch soge­nann­ter Ge­nuss­gifte.

Wer sich dem Pfad des Yoga voll­stän­dig ver­schreibt, wird sich nur von „satt­vischen” Ge­richten er­näh­ren. Satt­visch be­deu­tet, die Ge­rich­te sind ve­ge­ta­risch und frisch zu­be­reitet (kein Auf­wär­men).

Die Zutaten wie frische Gemüse, Früch­te, Sa­la­te, Milch­pro­dukte, Voll­korn­pro­dukte, Sa­men, Nüsse und mil­de Ge­würze stam­men, wenn mög­lich, aus orga­ni­schem An­bau. Auf schar­fe Ge­wür­ze, wie schwar­zer oder roter Pfef­fer und Chillies, aber auch auf Knob­lauch soll ver­zich­tet werden.

Wer dies nicht kann oder möchte, pro­fi­tiert auch von einer Er­näh­rung mit wenig tie­rischen Fet­ten und Fleisch, wenig Salz, viel frischem Obst und Ge­müse, sowie Voll­korn­pro­duk­ten. Eine aus­ge­glich­ene Zu­fuhr le­bens­not­wen­di­ger In­halts­stoffe gu­ter Qua­li­tät ist er­for­der­lich.

Sehr wichtig ist nicht nur was wir es­sen, son­dern auch wie wir es­sen. Wir soll­ten weder in Eile noch sehr große Mahl­zeiten zu uns neh­men. Meh­re­re klei­nere Mahl­zeiten über den Tag ver­teilt, lang­sam und acht­sam ge­ges­sen, sind weit­aus emp­feh­lens­wer­ter. Die alte yo­gische Regel „Kaue die Flüs­sig­keiten (nicht schnell her­unter­schlu­cken) und trinke die fes­ten Be­stand­teile (sorg­fäl­tig kauen und ein­spei­cheln)” sollte be­her­zigt wer­den. Eine weise zusam­men­ge­stellte und zu sich ge­nom­mene Nah­rung ist ein Segen in der Vor­beu­gung und Hei­lung von Krank­heiten.
3.3 Altern, spirituelles Wachstum und Yoga
Spiritualität und Weisheit sind mit­ein­an­der ver­bun­den. Dem A­lter, wenn nicht as­so­zi­iert mit Se­ni­li­tät, wird eben­falls nach­ge­sagt, mit Weis­heit ver­bun­den zu sein. Be­deu­tet dies, dass der Alter­ungs­pro­zess auto­ma­tisch zu einer Zu­nah­me spi­ri­tu­eller Qua­li­täten führt?

Was ist Spiritualität?
Spiritualität kann als eine Abkehr von der „äu­ße­ren”, durch die Sinne wahr­ge­nom­me­nen Welt und eine Hin­wen­dung zur „in­neren” Welt ver­stan­den wer­den. Als eine Reise nach „innen” auf der Suche nach Wahr­heit und nach dau­ern­dem Glück an­stelle des Nach­jagens nach vor­über­ge­hen­den Ver­gnü­gun­gen.

Warum suchen Menschen nach dem an­dau­ern­den, „wahren” Glück?
Wir Menschen orientieren uns nach außen, hin zu unse­rer Um­ge­bung, und su­chen unser Glück dort unter Ver­mitt­lung un­se­rer Sin­nes­or­gane. Das Jagen nach Sin­nes­freu­den, nach köst­lichen Spei­sen, be­tö­ren­den Klän­gen, be­zau­bern­den Düf­ten, auf­regen­den Kör­per­em­pfin­dun­gen, wun­der­schönen An­bli­cken ist weit ver­brei­tet. All dies mag zu einer Art vor­über­gehen­den Glücks, bes­ser Ver­gnü­gens, füh­ren, aber es dau­ert nicht an, es lässt nach und ent­schwin­det, und wenn der Effekt vorbei ist, jagen wir dem näch­sten Ver­gnü­gen hin­ter­her oder ver­su­chen, ein be­reits er­leb­tes zu wie­der­holen – eine end­lose Jagd nach Glück und Zu­frie­den­heit.

Bild einer Skulptur in Wat Poh, Bangkok Skulptur in Wat Poh, Bang­kok

Es bedarf kei­nes fort­ge­schrit­te­nen Al­ters um die­se ver­gäng­li­chen, stän­dig sich ver­än­dern­den Pro­zes­se in­tel­lek­tu­ell zu ver­ste­hen, doch blos­ses in­tel­lek­tu­elles Er­ken­nen dieses Teu­fels­krei­ses aus Ver­lan­gen – Jagen nach Be­frie­di­gung des Ver­lan­gens – das Nach­las­sen der Be­frie­di­gung – er­neu­tes Ver­lan­gen, hilft uns offen­sicht­lich nicht, dem ein Ende zu set­zen und so ver­brin­gen wir Jahr um Jahr, Jahr­zehnt um Jahr­zehnt mit der Jagd nach Sin­nes­ver­gnü­gun­gen, mit der Jagd nach Ent­täu­schun­gen. [...]

Yoga und Meditation können uns hel­fen, manche Fall­stri­cke zu ver­mei­den und auf dem spi­ri­tu­ellen Weg schnel­ler voran zu kom­men. Manche haben ihn be­reits bis zum Ende be­schritten. [...]
4. Zusammenfassung
Im Verlauf des Alterns erfah­ren Kör­per und Geist des Men­schen Ver­än­der­un­gen, die letzt­lich zu sei­nem un­ver­meid­lichen Tod füh­ren. Wäh­rend die­ses Pro­zes­ses treten oft­mals ver­meid­bare, zu vor­zei­tigem Altern und Ver­fall füh­ren­de Ge­sund­heits­pro­bleme auf, deren Ur­sache in der Ver­nach­läs­si­gung der tat­säch­lichen Be­dürf­nisse von Kör­per und Geist liegen.

Stattdessen schwelgen wir in ober­fläch­lichen Sin­nes­freu­den, die häu­fig mit Fehl­er­näh­rung und dem Ge­brauch von Ge­nuss­giften ver­bun­den sind. Viele über­ar­bei­ten sich, trai­nie­ren ihren Kör­per nicht oder ein­seitig und ver­nach­läs­sigen ihre spi­ri­tuel­len Be­dürf­nisse.

Menschen, die dem Pfad von Yoga und Me­di­ta­tion fol­gen, wissen, dass an­dau­ern­des Glück nicht in der Außen­welt son­dern in ihrem Inne­ren zu finden ist. Sie wer­den Kör­per und Geist rei­nigen und kräf­tigen, ihre Emo­ti­onen im Gleich­ge­wicht halten, spi­ri­tuell wachsen und da­durch ruhig, fried­lich  und glück­lich wer­den. Auch sie werden dem Tod nicht ent­kom­men, doch kön­nen sie ihn hin­aus­zögern und ein langes, er­füll­tes Leben mit einem ge­sunden Kör­per und Geist leben.

Werden die Methoden des Yoga richtig in das täg­liche Le­ben ein­ge­bun­den, wir­ken der vor­beu­gende, der hei­lende und der zur spi­ri­tuel­len Ent­wick­lung bei­tra­gende Effekt zusam­men und bil­den eine Einheit, eine wun­der­bare Kunst zu leben. Der Weg des Yoga, weise ange­wandt, ist ein Segen in jedem Alter und Ge­sund­heits­zu­stand.

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Der vollständige Text (13 A4 Seiten) steht unter:
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